Einkaufsgemeinschaften bzw. der gemeinschaftliche Einkauf von Schulartikel stecken noch in den Kinderschuhen. An einigen Schulen gehen die Eltern unterstützt von LehrerInnen bereits den für sie einfacheren Weg und bestellen die üblicherweise im Geschäft eingekauften Utensilien für alle SchülerInnen gemeinsam. Der besondere Vorteil der Sammelbestellung liegt in einem günstigeren Preis bei vergleichbarer Produktqualität.
Für den Ankauf von Arbeitsmaterialien, Lehr- und Unterrichtsmitteln wurden schon bisher die Synergien von Einkaufsgemeinschaften und Rahmenverträgen genutzt und Rabatte ausgeschöpft. Weil schulerhaltende Gemeinden zumindest einen Teil der Arbeitsmaterialien zur Verfügung stellen, sollte die Liste für den Restbedarf mit der Schulleitung abgestimmt werden.
„Clever einkaufen“ Produktqualität = umweltfreundlich, klimafreundlich, gesund, sicher, langlebig, nachfüllbar, reparierbar, preisgünstig.
Nicht nur Hefte oder Schulrechner, auch die vielen kleinen Schulutensilien, die sich in einer Klasse und über ein Jahr zu beachtlichen Mengen summieren, lassen sich über Einkaufsgemeinschaften einfacher organisieren. Neben Eltern- und Elternvereinen können auch die Gemeinden als Schulerhalter schulübergreifend den Einkauf koordinieren, ebenso die Abfall- und Umweltverbände über Ausschreibungen. Ein gutes Beispiel dafür ist der Umweltverband in Vorarlberg mit seinem ÖkologischenBeschaffungsService.
Die Empfehlungen und Tipps wurden mit dem Österreichischen Verband der Elternvereine an öffentlichen Pflichtschulen abgestimmt.
Gemeinsam einkaufen bietet viele Vorteile!
Mit einem gemeinschaftlichen Schuleinkauf lassen sich die Ausgaben vor allem zu Schulbeginn verringern und das oft knappe Haushaltsbudget der Eltern wird entlastet.
Durch den nicht gewerblichen, gemeinsamen Einkauf, auf Basis konkreter Elternbestellungen, ergeben sich für jeden Schulartikel größer Mengen und damit in der Regel auch bessere Konditionen.
Die Eltern ersparen sich sehr viel Zeit, Geld und Mühe. Die LehrerInnen können gewiss sein, dass die Kinder die benötigten Schulartikel zeitgerecht in Händen halten. Die Gefahr von Fehlkäufen fällt weg.
Schulartikel über Sammelbestellung organisieren
In jeder Klasse gibt es ähnliche Anforderungen, die sich von der Menge her leicht zusammenfassen lassen. Hersteller und Händler versorgen schon heute die LehrerInnen mit Schulangeboten die auf den Bedarf von Klassen zugeschnittenen sind. In manchen Schulen arbeiten LehrerInnen und Eltern zusammen und bestellen die für den Unterricht benötigten Utensilien gemeinsam.
Nicht ohne den lokalen Papierfachhandel als Partner
Die Vorteile der Sammelbestellungen nützen und doch regional einkaufen, das ist das Ziel. Das gilt beispielsweise auch für Schulhefte aus 100 % Recycling-Papier und ausgezeichnet mit dem Österreichischen Umweltzeichen. In der Praxis hat sich gezeigt, dass die Sammelbestellung und Lieferung solcher Öko-Hefte auch vom lokalen Papierfachgeschäft als Partner der Schule übernommen wird.
Kein stressiger Einkauf zu Schulbeginn
Für Eltern von schulpflichtigen Kindern bedeuten vor allem die ersten Schultage meist Einkaufsstress. Oft erhalten sie die Einkaufslisten für die Schulartikel von den LehrerInnen erst am zweiten oder dritten Schultag und müssen dann kurzfristig den Einkauf erledigen. Es ginge auch anders, wenn die Schulbedarfsliste
von den LehrerInnen vor dem Ende eines Schuljahres erstellt wird. In diesem Fall können Sammelbestellung und Schuleinkauf vor den Sommerferien organisiert werden.
Garantierte Qualität für Umwelt, Gesundheit und Sicherheit
Eltern und LehrerInnen können neben den Preisvorstellungen auch die Produktqualität (z.B. offizielle Umweltzeichen, Produktnormen, Prüfnachweise, Produktmerkmale etc.) vorgeben, indem sie Kriterien in die gemeinsame Einkaufsliste aufnehmen. An diese Vorgaben ist dann auch der Lieferant (z. B. ein lokales Papierfachgeschäft) gebunden.
Das garantiert den Eltern, dass nur Schulartikel geliefert werden, die sowohl für die Umwelt, als auch für die Gesundheit und die Sicherheit ihrer Kinder von Vorteil sind.
Wer kann nichtgewerbliche Sammelbestellungen erteilen?
Im Grunde genommen alle, die vertragsfähig sind. Die privat organisierte Sammelbestellung von Schulbedarf kann beispielsweise durch Privatpersonen wie interessierte Eltern oder LehrerInnen abgewickelt werden. Der Elternverein, als Vermittler, sollte nur die gesammelten Bestellungen der Eltern an den gewerblichen Anbieter weiterleiten, aber selbst nicht als Besteller auftreten. Es kann auch eine Einkaufsgemeinschaft für die Schule gegründet werden.
Erfolgs-Tipps für gemeinsamen Schuleinkauf
TIPP – Auf freie Wahl achten
Die Eltern müssen die freie Wahl behalten, ob sie bei der Sammelbestellung mitmachen wollen oder nicht. Denn niemand kann gezwungen werden, vorgeschlagene Schulartikel zu kaufen. Die Schulartikelliste ist als quantifizierter Vorschlag und Einladung zu verstehen, sich daran beteiligen zu können.
TIPP – firmen- und markenneutral anfragen
Firmennamen oder Marken sind keine neutralen Qualitätsmerkmale. „Clever einkaufen für die Schule“ hat gemeinsam mit dem Papierfachhandel praxiserprobte Kriterien für die meisten Schulartikel erstellt. Damit ist garantiert, dass solche Schulartikel auch österreichweit im Handel erhältlich sind. Die Qualität einiger Schulartikel ist per Ö-Norm definiert.
TIPP – Produktqualität vorgeben
Neben der Mengenangabe empfiehlt es sich unbedingt, jeden Schulartikel näher zu beschreiben. Damit wird die gewünschte Qualität benannt. Bei der Auswertung der Angebote steht man dann nicht vor dem Problem, Äpfel mit Birnen vergleichen zu müssen. Die „Clever einkaufen“-Kriterien beschränken sich auf Produktmerkmale, die auch jede/r selbst nachprüfen kann.
TIPP – Lokaler Papierfachhändler als Partner
Für die Nahversorgung bieten lokale Papierfachgeschäfte das ganze Jahr über ein breites Sortiment an Schulartikeln. PapierfachhändlerInnen sind daher eine wichtige Versorgungsquelle für den Schuleinkauf, unabhängig davon, ob nur ein Stück im Geschäft gekauft oder der Bedarf für die ganze Klasse bestellt wird.
Beratung und Service sind in greifbarer Nähe. Der Nachschub ist direkt vor Ort verfügbar, Sonderwünsche (z. B. Hefte mit bestimmten Lineaturen, Zeichenblöcke oder anderes) können in Sammelbestellungen erledigt werden.
TIPP – Preise vergleichen und verhandeln
Wie bei jedem größeren Bestellvorgang zahlt es sich aus, Vergleichsangebote einzuholen. Erst der Vergleich macht sicher und liefert die notwendige Information für eine preisgünstige, transparente und faire Entscheidung.
TIPP – Zahlungs- und Lieferkonditionen
Diese richten sich auch danach, wie gut der Lieferant seine Kunden kennt. Es ist ein Unterschied, ob die Gesamtlieferung auf Rechnung mit Zahlungsziel vereinbart werden kann, eine lehrerfreundliche klassenweise Abrechnung angeboten wird oder die Lieferung nur gegen Vorauskassa erfolgt. Bei Sammelbestellungen sind vorteilhafte Konditionen wie Staffelpreise, Mengenrabatt oder der Entfall von Lieferkosten (Lieferung frei, im Schulhaus abgeladen) verhandelbar.
TIPP – Weitergabe besonderer Preisnachlässe
Sollten dem Erteiler von Sammelbestellungen im Zuge der Abwicklung nachweislich Kosten entstehen, können diese anteilig auf die Preise aufgeschlagen werden. In allen anderen Fällen müssen die vom Handelspartner gewährten Preise und Preisnachlässe zu 100 % an die Eltern weitergegeben werden.
TIPP – Lieferzeitpunkt und sichere Lagerung
Mit einem guten Partner lassen sich praktische Lösungen vereinbaren. Beispielsweise kann durch vereinbarte Teillieferungen eine längere Lagerung in der Schule vermieden werden, denn gelieferte Schulartikel müssen bis zur Verteilung sicher aufbewahrt werden.