1. Rechtzeitig informieren
2. Geprüfte Sicherheit bei Schultaschen
3. Sicherheit beim Schulrucksack
4. Geprüft schadstoffarm und sozial verträglich
5. Aus Recycling-Material
6. Geprüft ergonomisch und bewegungsfreundlich
7. Garantie / Gewährleistung
8. Reparatur + Pflege
9. Geld sparen und die Umwelt schützen
10. Probetragen und Design

Umweltsieger sind Schultaschen, die ihre Aufgabe am längsten erfüllen. Schultaschen können das eher, wenn schon beim Kauf auf Qualität und Service geachtet wird.

1. Rechtzeitig informieren

Lesen Sie aufmerksam die Beschreibung am Produktanhänger oder auf der Internetseite des Herstellers und achten Sie beim Kauf auf die von der Initiative empfohlenen Gütesiegel und Prüfkennzeichen. Erkundigen Sie sich, ob unabhängige Produkttests verfügbar sind, wie z. B. vom Verein für Konsumenteninformation, von der Deutschen Stiftung Warentest oder von Öko-Test.

2. Geprüfte Sicherheit bei Schultaschen

Achten Sie auf den Hinweis „DIN 58124 geprüft“. Neben dieser Angabe sollte auch immer die Prüfstelle (z. B. TÜV, LGA) oder das GS-Zeichen „Geprüfte Sicherheit“ mit Prüfhinweis angeführt sein. Damit haben Sie den Nachweis, dass die notwendigen technischen Eigenschaften und Anforderungen für Schultaschen garantiert erfüllt sind. Mit solchen Schultaschen sind die Kinder sowohl untertags als auch in der Dämmerung gut sichtbar unterwegs. Denn zusätzlich zu den 10 % an Reflektoren auf der Front- und Seitenfläche müssen weitere 20 % der Flächen aus z. B. orange-rotem oder neongelbem Warnmaterial bestehen. Absolute Sicherheit gibt es nicht. Doch nach und nach lernen Kinder, sich gegenüber alltäglichen Gefahren richtig zu verhalten.

3. Sicherheit beim Schulrucksack

Im Gegensatz zu Schultaschen gibt es für Schulrucksäcke keine entsprechende Norm. Prüfen Sie daher selbst, ob ausreichend Reflektoren und auch fluoreszierendes Material ähnlich wie bei den DIN-Schultaschen eingearbeitet sind. Hersteller bieten auch Sicherheits-Sets z. B. zum Anzippen in Warnfarben an oder Pull-over in Neonfarben. Grundsätzlich sind Rucksäcke in hellen Farben besser sichtbar als dunkelfarbige Modelle.
Achten Sie auf gute Sichtbarkeit, denn auch bei älteren Kindern geht es um die Sicherheit bei schlechten Sichtverhältnissen.

4. Geprüft schadstoffarm und sozial verträglich

Garantiert schadstoffarm – Es gibt Hersteller die bestätigen, dass bestimmte Schadstoffe garantiert nicht eingesetzt werden. Plausibel machen sie das mit unterschiedlichen Nachweisen. Hersteller, die bluesign® System Partner sind, verwenden von bluesign verifizierte Teile in ihrer Produktion. Das bluesign® System basiert auf dem Ansatz, die Umweltbelastung während des gesamten Produktionsprozesses zu minimieren. Gleichzeitig verpflichten sie sich ihre Umweltleistungen kontinuierlich zu verbessern, im besten Fall bis hin zum bluesign®produkt Label. Es gibt bereits die ersten bluesign®produkt Schulrucksäcke am Markt.

PFC-frei:
Immer mehr Hersteller arbeiten daran, ihre Schultaschen- und Schulrucksäcke PFC-frei zu ma-chen und deklarieren dies in den Produktbeschreibungen. PFC ist eine Abkürzung für per- und polyfluorierte Chemikalien, auch bekannt als PFAS oder „Ewigkeitschemikalien“, die bei Taschen für die Imprägnierung der Außentextilien verwendet werden. Über PFC lässt sich generell sagen, dass sie eine schädliche Wirkung auf die Umwelt und Gesundheit haben, noch dazu sind sie alle äußerst langlebig. Aktuell in Diskussion ist, ob es ein vollständiges Verbot aller PFC oder eine Regelung mit gezielten Ausnahmen für bestimmte Anwendungen geben soll, da es für einzelne spezielle Einsatzgebiete noch schwierig ist, Alternativen zu finden. Ausführlich erforschte Alternativen für PFC gibt es bereits für wasserabweisende Textilien. Hier können andere nicht fluorierte Kohlenwasserstoffverbindungen oder bestimmte Wachse die potenziell gefährlichen Chemikalien ersetzen. Hersteller die freiwillig schon jetzt PFC-frei deklarieren verwenden bereits umweltfreundliche Alternativen.

PVC-frei:
Gegen PVC (Polyvinylchlorid) spricht, dass PVC mehr als andere Massenkunststoffe auf dem gesamten „Lebensweg“ (von der Herstellung bis zur Entsorgung) eine Gefahr für Umwelt und Gesundheit bedeutet – auch wegen der zugesetzten Phthalat-Weichmacher. Immer mehr Hersteller geben Auskunft darüber, ob ihre Schultaschen- und rucksäcke frei von PVC sind.

Beim Oeko-Tex® Standard 100 handelt es sich um ein Prüf- und Zertifizierungssystem der „Internationalen Gemeinschaft für Forschung und Prüfung auf dem Gebiet der Textilökologie“.
Die Schadstoffprüfung erfolgt am fertigen Textilprodukt, ob es gesundheitsschädliche Stoffe enthält – beispielsweise verbotene Azo-Farbstoffe, Formaldehyd, Pestizide oder chlorierte Phenole. Geprüft wird auch, ob die Produkte einen hautfreundlichen pH-Wert aufweisen, um Hautirritationen zu vermeiden. Allerdings sagt das Siegel lediglich aus, dass es sich um ein auf Schadstoff-Rückstände geprüftes Produkt handelt

Der Global Compact der Vereinten Nationen (→ unglobalcompact.org) ist die weltweit größte Unternehmensinitiative für nachhaltige Entwicklung. Das Ziel der weltumspannenden Bewegung aus Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft: Die Globalisierung sozialer und ökologischer zu gestalten. Die beteiligten Unternehmen verpflichten sich freiwillig zur Einhaltung bestimmter vor allem sozialer Anforderungen. https://unglobalcompact.org/what-is-gc/participants

Sozialverträglich – Einen fairen Weg bei der Herstellung ihrer Marken gehen Hersteller, die mit Fair Wear Foundation kooperieren, die sich unter anderem zum Ziel gesetzt haben faire Löhne, angemessene Arbeitszeiten, sichere Arbeitsbedingungen zu gewährleisten. Fair Wear setzt sich seit 25 Jahren für eine soziale Verantwortung in der Lieferkette ein. https://www.fairwear.org/brands/

5. Aus Recyclingkunststoff

Bei Schulrucksäcken gibt es immer mehr Modelle mit Textilien, die beispielsweise aus recyclierten PET-Flaschen hergestellt sind. Plastik wiederzuverwerten schont wertvolle Ressourcen und verkleinert die Müllberge. Außerdem ist es ein echtes Upcycling, weil aus dem gesammelten Kunststoff wieder ein neuwertiges Produkt entsteht.

6. Geprüft ergonomisch und bewegungsfreundlich

Wer auf Nummer sichergehen möchte, achtet bei der Schultasche oder beim Schulrucksack auf eine nachweislich ergonomische Prüfung.

Das AGR-Gütesiegel ist ein anspruchsvolles Label und kennzeichnet die ergonomisch bewiesene Qualität nach dem AGR-Standard. AGR Kennzeichen (Aktion Gesunder Rücken e.V.) www.agr-ev.de

Andere Labels sind das IGR-Gütesiegel „Ergonomisches Produkt“ www.igr-ev.de sowie das BAG-Qualitätssiegel „erprobt und empfohlen“. www.haltungbewegung.de

7. Garantie

Achten Sie auf eine lange Garantiedauer, die Sie unabhängig von der gesetzlichen Gewährleistungsfrist von zwei Jahren erhalten. Die Laufzeit und der Leistungsumfang sollen in den Garantiebedingungen näher beschrieben sein. Kassabon und Garantiepass mit Stempel gut aufheben.

8. Reparatur und Pflege

Vergewissern Sie sich, ob ein Reparatur- oder Ersatzteilservice mit einer kundenfreundlichen Abwicklung vom Hersteller angeboten wird. Ausführliche Produktinformation mit Pflegehinweisen und wie eine Reinigung zu erfolgen hat, bieten die meisten Markenhersteller online oder gedruckt als Information an.

9. Geld sparen und die Umwelt schützen

Mit gebrauchten Schultaschen aus dem Second-Hand-Handel oder mit Restmodellen aus dem Abverkauf können Sie Geld sparen und trotzdem die optimale Schultasche oder einen passenden Schulrucksack finden. Taschen, die im Sinne von Re-Use, also durch Wiederverwendung lange im Einsatz bleiben, wirken sich extrem positiv auf die Umwelt aus. Klären Sie gemeinsam mit den Kindern schon frühzeitig folgende Fragen ab:

– Kann es eine gebrauchte Schultasche sein?
– Darf es ein Sonderangebot aus der Kollektion der Vorjahre sein?

10. Probetragen

Es ist unbedingt erforderlich, dass das Modell vor dem Kauf vom Kind probe getragen, individuell angepasst und getestet wird. Noch besser ist es, wenn die Schultasche oder der Schulrucksack mit Schulsachen oder Büchern gefüllt ist. Damit kann festgestellt werden, ob der Tragekomfort auch dann noch gegeben ist.

Übrigens,

– das Design sollte schlicht, schön und zeitlos sein, was nicht langweilig bedeuten muss. Kinder lieben Figuren aus Filmen und Spielen, aber wie lange? Daher sind solche Motive für Sticker gut, die Kinder je nach Wunsch auf ihrer Schultasche befestigen aber auch problemlos gegen das nächste Motiv austauschen können.

– klimaneutral ist ein gutes Signal – das Angebot an Produkten und Dienstleistungen die «Klimaneutralität» garantieren sollen, wächst Neben klimaneutralen Kugelschreibern gibt es nun auch klimaneutrale Schultaschen. Es macht Sinn, darauf zu achten, solange die Kompensationen von CO₂ als Ergänzung zu den Klimaschutzanstrengungen des Herstellers genutzt werden.

– wenn die Information fehlt – Schultaschen für die es weder eine kundenfreundliche Produktbeschreibung, einen Prüfnachweis noch ein Reparatur-Service bzw. einen Garantiepass gibt, bieten wenig Sicherheit für die Kaufentscheidung.

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