1. Schultasche oder Schulrucksack?
  2. Schultaschen geprüfte nach der Norm DIN58124
  3. Das GS-Zeichen „Geprüfte Sicherheit“
  4. Geprüfte Ergonomie
  5. Geprüft umweltfreundlich, gesund und fair
  6. Kundenservice für langen Nutzen
  7. Gewährleistung und Garantie
  8. Testergebnisse unabhängiger Organisationen
  9. Clever einkaufen Schultaschen- und Schulrucksack-Liste 2024

1. Schultasche oder Schulrucksack

Zumeist wird nach den ersten 3 Schuljahren von der Schultasche auf den Schulrucksack, der etwas „cooler“ wirkt, gewechselt. Sie können aber auch mit Beginn der Grundschule beide Optionen wählen, wenn sie den ergonomischen Anforderungen entsprechen, so die Expertenmeinung der Arbeitsgemeinschaft Gesunder Rücken e.V. (AGR) Siehe dazu die AGR Mindestanforderungen www.agr-ev.de

2. Geprüfte nach der Schultaschen-Norm DIN58124

Bei der DIN 58124 handelt es sich um eine deutsche Industrienorm. Schultaschen, die nach dieser Norm geprüft sind, fallen durch ihre Sicherheitsausstattung schon im Geschäft zwischen den vielen anderen Modellen optisch auf und zwar durch folgende Merkmale:

Reflexstreifen: Diese machen bei DIN-Schultaschen an Front und Seite mindestens 10 % der Fläche aus. Reflektoren werfen das Scheinwerferlicht zurück und das Kind ist weithin sichtbar. Die verarbeiteten Reflexmaterialien müssen einen hohen Rückstrahlwert erfüllen.

Fluoreszierendes Material: Dabei handelt es sich um Warnfarben, wie sie für Warnwesten verwendet werden. Die DIN 58124 schreibt davon mindestens 20 % in z. B. Orange-Rot oder Gelb an Front und Seite vor. Diese leuchtenden Flächen helfen, dass die Kinder auch tagsüber, bei schlechtem Wetter und in der Dämmerung, optimal gesehen werden. Das verarbeitete Material muss die Anforderungen an Warnkleidung erfüllen.

Geprüft Gebrauchstauglich

Eine nach DIN 58124 geprüfte Schultasche garantiert neben der Sicherheit auch andere in der Norm stehenden Anforderungen für den Alltagsgebrauch.

Bei Regen muss der Inhalt vor Wasser geschützt sein. Mit einer Beregnungsanlage wird bei der Prüfung die wasserabweisende Eigenschaft ausgetestet.

Die verwendeten Textilien müssen farbecht sein und der Beanspruchung, wie sie die Norm verlangt, standhalten.

Mindestanforderungen an die Ergonomie wie Auspolsterungen am Rücken und ein bequemer Tragekomfort durch gepolsterte Tragegurte müssen passen.

Ebenso die einwandfreie Verarbeitung. Die Verschlüsse müssen für Kinder taugen und auch nach 4.000mal praxisgerechtem Öffnen und Schließen einwandfrei funktionieren.

Bei der Bruchfestigkeit muss die Schultasche das mehrfache Fallenlassen aus bestimmter Höhe unbeschadet überstehen.

3. Das GS-Zeichen „Geprüfte Sicherheit“

Das GS- Prüfzeichen ist ein für Produzenten freiwilliges, staatliches Zeichen. Es sagt aus, dass der Hersteller sein Produkt auf gesetzlich festgelegte Sicherheitsanforderungen durch eine unabhängige, zugelassene GS-Stelle prüfen hat lassen. Mit dem Zusatz z.B. „Geprüft nach DIN 58124“ garantiert das GS-Zeichen die Einhaltung der Schultaschen-Norm.

4. Geprüfte Ergonomie

Das AGR-Gütesiegel „Geprüft & empfohlen“ wird an Schultaschen und Schulrucksäcken von der Organisation Aktion Gesunder Rücken e.V. vergeben. Das Gütesiegel gilt als anspruchsvoll und kennzeichnet die ergonomisch bewiesene Qualität des Schulrucksacks nach dem AGR-Standard. www.agr-ev.de

IGR-Gütesiegel „Ergonomisches Produkt“ Die Interessengemeinschaft der Rückenschullehrer und -lehrerinnen e.V. IGR prüft Schulrucksäcke auf ihre ergonomische Qualität“. Zu erkennen am Hinweis, dass es sich um ein zertifiziert “Ergonomisches Produkt“ mit dem Gütesiegel handelt. www.igr-ev.de

Weitere Prüfzeichen zur Ergonomie

BAG Qualitätssiegel „Erprobt und empfohlen“ Die Bundesarbeitsgemeinschaft für Haltung- und Bewegungsförderung e. V. zeichnet Produkte/Projekte/Initiativen/Konzepte aus, die komplexe und spontane Bewegungsaktivitäten ermöglichen. Zu erkennen am Hinweis BAG Qualitätssiegel „erprobt und empfohlen“. www.haltungbewegung.de/besonders-bewegend

Erhältlich sind auch Modelle von Herstellern, die ihre Ergonomiekonzepte gemeinsam mit einer anderen orthopädischen oder ergonomischen Spezialorganisation erarbeitet haben und ihre Kunden darüber in der Produktbeschreibung informieren. Beispiel: Zertifikat des Orthopädischen Spital Speising in Wien.

5. Geprüft umweltfreundlich, gesund und fair

bluesign® SYSTEM Partner Für Textilien, die das BLUESIGN Label tragen, werden von BLUESIGN verfizierte Chemikalien und Komponenten verwendet. Die Prüfungen sind streng. Damit zeigen Unternehmen, die bluesign® SYSTEM PARTNER sind, dass sie ihre Umweltleistung kontinuierlich verbessern und auf dem besten Weg sind, den ökologischen Fußabdruck entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu verringern. Eine große Rolle spielt die Arbeitsplatzsicherheit der Arbeiter und Arbeiterinnen, der auch geprüft wird. bluesign® SYSTEM PARTNER bekennen sich zu den Prinzipien und Rechte der ILO Konventionen (www.ilo.org).

bluesign® PRODUCT Ein bluesign® PRODUCT besteht aus mindestens 90% bluesign® APPROVED Textilien und 30% bluesign® APPROVED Zubehör, also Kleinteilen wie Reißverschlüssen, Knöpfen & Co. Ziel ist es, 100 % von BLUESIGN verifizierten Komponenten zu erreichen. Das Label steht für sichere Textilien, eine umweltfreundliche Produktion und den verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen. Das Gesamtprodukt garantiert ein hohes Maß an Sicherheit für den Verbraucher und die Verbraucherin. www.bluesign.com

FAIR WEAR Foundation FWF Mitglied – Die niederländische Stiftung Fair Wear Foundation (FWF) wird von Gewerkschaften, Nichtregierungsorganisationen und Handels- sowie Herstellerorganisationen getragen. Die FWF ist eine freiwillige Multistakeholder-Initiative zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen in Zulieferbetrieben. Die Fair Wear Foundation prüft, ob Marken in ihren Zulieferketten die Menschrechte achten, sie prüft die Arbeitsbedingungen in Bekleidungs- und Textilfabriken, bietet Beschwerde-Hotlines für Arbeiter in einer Reihe von Produktionsländern an und stellt die Zusammenarbeit zwischen allen Beteiligten sicher. Mit dem Beitritt als Mitglied der FWF verpflichtet sich ein Unternehmen, die FWF-Arbeitsnormen in der Lieferkette umzusetzen. www.fairwear.org/

„Grüner Knopf“

Der Grüne Knopf ist ein staatliches Textilsiegel. Es wurde 2019 vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung eingeführt. Das Ziel des Grünen Knopfs ist der Schutz von Mensch und Umwelt in der gesamten Textillieferkette – von der Faser bis zum Bügel. Dazu wird der Grüne Knopf stetig weiterentwickelt. Erfüllt werden muss ein Verhaltenskodex der anspruchsvolle ökologische und soziale Standards für in Verkehr gebrachte Textilwaren sicherstellen soll. Zu den ökologischen Produktkriterien gehören das Verbot von Weichmachern und gefährlicher Textilchemikalien sowie schadstoffgeprüfte Naturfasern, zu den sozialen Produktkriterien das Verbot von Kinder- und Zwangsarbeit, Mindestlöhne und Arbeitsschutz.

PFC-frei Immer mehr Hersteller verzichten auf PFC. Per- und polyfluorierte Chemikalien (PFC) werden aufgrund ihrer wasser-, schmutz- und fettabweisenden Eigenschaften in einer Vielzahl von Produkten eingesetzt, beispielsweise zur Imprägnierung von Jacken, Schuhen sowie Schultaschen und Rucksäcken. PFC sind kaum abbaubar und verweilen daher für einen sehr langen Zeitraum in der Umwelt, verteilen sich weltweit und reichern sich in Organismen an. Sie werden in Kläranlagen, in Gewässern, im Trinkwasser, in der Luft und sogar in Blut und Muttermilch nachgewiesen. Einige PFC können die Fortpflanzung schädigen und Krebs auslösen. Immer mehr Hersteller arbeiten daran, ihre Schultaschen- und Schulrucksäcke PFC-frei zu machen und deklarieren dies in den Produktbeschreibungen.

„Klimaneutral“ Dabei geht es darum, die klimaschädlichen Treibhausgas- bzw. CO₂ -Emissionen in der Produktion – wo immer möglich – bereits im Ansatz zu vermeiden, zu reduzieren, und wo dies nicht möglich ist, unvermeidbare Emissionen durch Einsparung der gleichen Menge Treibhausgase an einem anderen Ort zu kompensieren. Zum Beispiel durch Wiederaufforstungen, oder durch die Verwendung erneuerbare Energien anstelle fossiler. Für die restlichen, unvermeidbaren CO₂-Emissionen zahlt der Hersteller in Projekte ein, die helfen, CO₂ zu vermeiden, einzusparen oder zu absorbieren. Noch ist es schwer im Dschungel des Zertifikathandels den Überblick zu behalten und zu entscheiden, welches Angebot glaubwürdig ist. Trotzdem sollten Bestrebungen in diese Richtung, wenn auch mit Vorsicht, gewürdigt werden. Wichtig ist, dass Kompensationen immer nur als Ergänzung der eigenen Klimaschutzanstrengung des Herstellers genutzt werden.

6. Kundenservice für langen Nutzen

Reparaturservice

Nachhaltig handelt, wer seinen Rucksack so lange wie möglich verwendet.

Dazu braucht es die Möglichkeit, Schäden reparieren zu lassen. Hersteller, die ein durchdachtes Reparaturservice anbieten, zeigen, dass sie sich Gedanken darüber gemacht haben, wie die Schultasche und der Rucksack bei einem Schaden wieder fit gemacht werden kann. Manche Hersteller gehen so weit und geben Tipps für die weitere Verwendung, wenn die Tasche nicht mehr benötigt wird. Sie empfehlen noch funktionsfähige Schultaschen an Freunde, Bekannte, Second-Hand-Shops oderSammlungen von Hilfsorganisationen weiterzugeben.

Pflegeanleitung

Schultaschen- und Rucksäcke müssen viel aushalten und werden schmutzig. Es empfiehlt sich in regelmäßigen Abständen die Tasche oder den Rucksack immer wieder zu reinigen – dies schont das Material und verhindert, dass die Schultasche schon bald abgenützt aussieht. Damit die Pflege dem Material entsprechend sachgemäß erfolgen kann und keine Schäden entstehen, sollte der Hersteller über die richtige Pflege informieren. Am besten online und in der Produktbeschreibung.

7. Gewährleistung und Garantie

Nicht nur für den Kauf der Schultasche ist es gut zu wissen, was der gravierende Unterschied zwischen Gewährleistung und Garantie/Kulanz ist.
Bei der Gewährleistung handelt es sich um einen gesetzlichen Anspruch den jeder Konsument, jede Konsumentin hat. Diese gilt mindestens zwei Jahre. Die gesetzliche Gewährleistung betrifft ausschließlich den Händler (Vertragspartner) und nicht den Hersteller eines Produkts. Der Nachweis, ob der z. B. gekaufte Schulrucksack zum Zeitpunkt der Übergabe mangelhaft war, ist oft nicht einfach zu erbringen. Es kommt immer wieder vor, dass Händler bei solchen Mängeln, für die sie verantwortlich sind, auf die Herstellergarantie verweisen. Das ist nicht erlaubt.

Die Garantie ist stets eine freiwillige Leistung eines Händlers oder des Herstellers. Bei Garantien ist es wichtig auf die genaue Garantieaussage zu achten. Meist ist diese auf einen bestimmten Zeitraum ausgestellt und besagt, dass das gekaufte Produkt kostenlos repariert wird, wenn es innerhalb dieses Zeitraums kaput geht. Wie lange für ein Produkt garantiert wird und welche Leistungen von der Zusage umfasst sind, enthalten die Garantiebedingungen. Um die Garantieleistungen in Anspruch nehmen zu können, ist es ratsam die Originalrechnung des Händlers, die ausgefüllte Garantiekarte bzw. einen Garantiepass aufzubewahren. Kassabons aus Thermopapier können schon nach wenigen Wochen vergilben. Kopieren, scannen und die Originalrechnung in einer Kartonmappe aufbewahren, hilft.

Gewährleistung und Garantie im EU-Raum
www.konsumentenfragen.at

8. Testergebnisse unabhängiger Organisationen

Testergebnisse unabhängiger Organisationen sind eine gute Orientierungshilfe und geben Auskunft über die aktuellen Entwicklungen in dem untersuchten Produktbereich.

www.konsument.at

www.test.de

www.oekotest.de

9. Clever einkaufen Schultaschen- und Schulrucksack-Liste 2023

Clever einkaufen Schultaschen- und Schulrucksack-Liste zum Herunterladen

Diese Produktliste enthält keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Alle, die Interesse haben, sind eingeladen, Ergänzungen vorzuschlagen. Die in der Schultaschen- und Schulrucksack-Liste veröffentlichten Inhalte sind sorgfältig recherchiert. Dennoch kann keine Gewähr für den Inhalt der Produktliste übernommen werden. Mehr dazu unter Allgemeine Informationen und Hinweise.

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